Roboterbasierte Automatisierung im Mittelstand: warum sie unumgänglich ist
22.10.2025
Auf einen Blick: warum Roboterbasierte Automatisierung im Mittelstand unumgänglich ist
- Mismatch: Warum es aktuell nicht genügend Fachkräfte gibt
- Verteilung älterer Arbeitnehmer im Mittelstand
- Nur eine Frage der Zeit: worauf Firmen sich in punkto (Früh-)Rente einstellen müssen
- Wenn es nur so einfach wäre: warum Arbeitskräfte allein das Dilemma nicht lösen
- Wo der Mittelstand Nachholbedarf hat
- Roboter als ganzheitliche Lösung für die Zukunft vieler KMU
Das Problem mit dem Mismatch: nicht jeder Kollege passt in die Fertigung
Es ist wie verhext: Wo man auch hinschaut, stehen KMU vor strukturellen Herausforderungen und kämpfen vielerorts mit Personalengpässen. Der Fachkräftereport 2024/2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) verdeutlich in Zahlen und Graphen ein weiteres Problem: Mismatch. Auf der einen Seite sinkt die Nachfrage nach Arbeitskräften; es droht Arbeitslosigkeit. Viele dieser jobsuchenden Arbeitnehmer verfügen aber leider nicht über die Qualifikationen, die KMU mit Auftragspeak oder Wachstumsambitionen händeringend suchen [1].
Älter werdende Mitarbeitende: hier bündelt sich eine Menge Know-how
Das ist aber nicht alles! Hinzu kommt ein Problem, was nicht neu ist und die ohnehin schon bestehenden Probleme bei vielen kleinen und mittleren Betrieben weiter verschärft: älter werdende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Hervorzuheben ist die Metall- und Elektroindustrie (M+E Industrie), die mit einem Jahresumsatz von 1,39 Billionen € die größte Industriebranche Deutschlands ist und in der etwa zwei Drittel der industriellen Wertschöpfung erbracht werden. Die M+E Industrie zählt lt. aktuellem Bericht 3,9 Mio. Beschäftigte [2]. Nachfolgende Grafik zeigt die Verteilung der Arbeitnehmer innerhalb der verschiedenen Betriebsgrößenklassen.

Spätestens, wenn man sich die Auswertung der Bundesagentur für Arbeit vom Februar dieses Jahres betrachtet, schrillen die Alarmglocken: die Zahl der Älteren in der M+E Industrie wächst überdurchschnittlich. Es entstehen Know-how Lücken in den Unternehmen. Der Kollegen für die Programmierung geht in Rente; der Verantwortliche für Prozesse ist auf Reha, die Mitarbeiter mit den meisten Fähigkeiten in Automation pflegt seine Eltern. All das ist normaler Alltag für viele große und kleine Betriebe.

Cobots bekommen keinen Bandscheibenvorfall
Neben dem eingangs beschriebenen Mismatch ist das ein zweites Problem, was KMU in der Gegenwart über den Maßen beschäftigt. Dass die Branche zeitnah Lösungen finden muss, zeigt sich bei Entwicklung der Krankenstände: Wo Mitarbeitende älter sind und einen körperlich anspruchsvollen Beruf ausüben, ist ein deutlicher Anstieg der Krankentage erkennbar. So stieg in der Metallerzeugung/-bearbeitung der Krankenstand von 7,5 % (2024) auf 8,8 % - das sind 1,3 %. Nicht selten müssen Werker trotz modernster Maschinen und Technologien pro Schicht manuell tausende Kilo Metall bewegen. Anders als z. B. in der Unternehmenskommunikation, wo selbsterklärend andere Prozesse laufen. Hier zeigt sich beim Krankenstand lediglich eine Steigerung von 0,3 %.
Mittelstand: nicht alle Unternehmen sind fit
Unterm Strich verdeutlichen diese Zahlen, dass der Mittelstand vor allem schnelle und zukunftsfähige Lösungen braucht. Im besten Fall sind diese leicht umsetzbar und zahlen zusätzlich auf eine oder alle der nachfolgenden Herausforderungen ein, mit denen sich heute nahezu jedes Unternehmen auseinandersetzen muss.
- hohe/ steigende Energiepreise [5]
- Digitalisierungsrückstände [6]
- Investitionsstau bei Maschinen und Anlagen [7]
- Materialengpässe/ Lieferkettenprobleme [8]
- Mangelhafte Interoperabilität zwischen Maschinen und Software [9]
- Unzureichende Cybersecurity [10]
- Bürokratie
Roboter machen die Automation inzwischen einfach
Die International Federation of Robotics (IFR) bestätigt: Der Fach- und Arbeitskräftemangel im Mittelstand ist der Haupttreiber für einen globalen Robotik-Boom [11].Das zeigt: das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte ist längst kein reines HR-Thema mehr. Der Mangel an gut ausgebildeten Facharbeitern und Meistern vor allem in der Metallverarbeitung gefährdet die Produktionsfähigkeit vieler Betriebe. Automatisierung mit Robotik ist hier keine Notlösung, sondern vor diesem Hintergrund ein strategischer Hebel. Roboter übernehmen monotone und kräftezehrende Arbeiten, scheuen keine Dunkelschichten und schmälern den Gewinn nicht durch Wochenend- oder Nachtzulagen. Wirtschaftlichkeitsrechner erleichtern den Verantwortlichen die Entscheidungsfindung.
Die Mehrheit der Mitarbeitenden wünscht sich Cobots
Seien wir ehrlich: Nach 30. 40 Jahren in der Metallverarbeitung und tausenden Tonnen, die Mann oder Frau im Arbeitsleben von A nach B bewegt hat, bleiben Muskel-Skelett-Erkrankungen und damit zunehmende Krankentage nicht aus. Robotik ist an dieser Stelle nicht nur Entlastung für älterwerdende Mitarbeitende: Sie kann auch Motivator sein, im Rahmen der jüngst beschlossenen Aktivrente, das über Jahre aufgebaute Know-how länger im Unternehmen zu behalten und sich bei anderen Tätigkeiten einzubringen. Es wundert also kaum, dass die Mehrzahl der Best Ager sich Roboter zur Entlastungwünschen [12].

Unsere Kunden staunen immer wieder, wenn sie die Leistungsdaten moderner Roboter sehen: Ob Universal Robots, DOBOT, Doosan oder igus, um nur einige zu nennen – Roboter sind energieeffizient. Inzwischen entwirft die Forschung Lösungen, die den Energieverbrauch um weitere 25 % reduzieren [13].
Roboter fungieren als digitale Schnittstellen und sind so ein wichtiger Baustein hin zur Digitalisierung im Mittelstand. Ob MES oder ERP: Robotik lässt sich nahezu überall unkompliziert integrieren. Die Robotik von heute ist modular. Das ermöglicht in den KMU die schrittweise Automatisierung und damit Modernisierung ihrer oft älteren Maschinen und Anlagen. In regelmäßigen Abständen gibt es Förderprogramme, die Unternehmen dabei unterstützen Investitionsstaus aufzulösen und ins Handeln zu kommen. Offene Schnittstellen und clevere Konzepte machen aus einem Roboter eine Brücke zwischen alten Maschinen und neuen Anlagen. Sie sorgen damit nicht nur für stabile Prozesse, sondern lösen das Dilemma der fehlenden Interoperabilität in gewachsenen Strukturen. Cybersecurity zählt zum festen Bestandteilmoderner Robotik und basiert auf Konzepten für die verschlüsselte Kommunikation und etablierten Methoden zur Zugriffskontrolle.
Innovative Lösungen wie die XITO-Automatisierungsplattform beweisen, dass sich der bürokratische Aufwand für das Planen, Kaufen und Betreiben von Robotern auf ein Mindestmaß reduzieren lässt.
Zum guten Schluss
Mit der XITO-Automatisierungsplattform begegnen Unternehmenden Herausforderungen ganzheitlich. Der Einstieg in die Robotik gelingt einfach. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Inbetriebnahme läuft zügig, da die konfigurierten Anwendungen CE-zertifiziert sind; was verpflichtend ist. Branchen wie die Metallindustrie kommen also schnell ins Handeln, automatisieren und erhöhen ihre Flexibilität.
Für alle, die mehr erfahren möchten - Quellen:
[1] https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/fachkraefte/beschaeftigung/fachkraeftemangel-trifft-auf-strukturprobleme-127192) abgerufen am 20. Oktober 2025
[2] Die Metall- und Elektro-Industrie in der Bundesrepublik Deutschland in Zahlen, Ausgabe 2025 /Herausgeber „Gesamtmetall - Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e. V.“ (Download-Link: https://www.gesamtmetall.de/?download_file=zahlen-zur-altersstruktur-in-der-me-industrie, abgerufen am 20. Oktober 2025) abgerufen am 20. Oktober 2025
[3] Bundesagentur für Arbeit zu SV-Beschäftigten in der M+E-Industrie (Betriebe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten), Stand: 4. Februar 2025 (Download-Link https://www.gesamtmetall.de/?download_file=zahlen-zur-altersstruktur-in-der-me-industrie, abgerufen am 16. Oktober 2025)
[4] KfW Research Volkswirtschaft Kompakt; Der Mittelstand am Standort Deutschland – wo sehen Unternehmen im Jahr 2025 die größten Herausforderungen? (Download-Link https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Volkswirtschaft-Kompakt/One-Pager-2025/VK-Nr.-250-Maerz-2025-Herausforderungen.pdf, abgerufen am 20. Oktober 2025)
[5] https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/tdw/top-themen/energiepreise-bedrohen-wettbewerbsfaehigkeit-der-deutschen-industrie-127034, abgerufen am 20. Oktober 2025
[6] https://www.mit-bund.de/content/digitalisierung-des-mittelstands-staerken, abgerufen am 20. Oktober 2025
[7] https://www.lbbw.de/konzern/research/2025/studien/20250507-lbbw-mittelstandsradar-2025_aj18twoygt_m.pdf; abgerufen am 20. Oktober 2025
[8] https://de.statista.com/themen/8691/lieferengpaesse/abgerufen am 20. Oktober 2025
[9] https://www.vdma.eu/documents/34570/4887803/2021+OPC+UA+Studie+Deutsch.pdf; abgerufen am 20. Oktober 2025
[10] (https://www.deloitte.com/de/de/services/deloitte-private/research/cyber-security-im-mittelstand-studie.html), abgerufen am 20. Oktober 2025
[11] https://www.ingenieur.de/fachmedien/konstruktion/automatisierung/fachkraeftemangel-treibt-markt-fuer-service-robotik-an/, abgerufen am 20.10.2025
[12] https://www.myfactory-magazin.de/automatica-trendindex-2025-erschienen/abgerufen am 20. Oktober 2025
[13] https://www.elektrotechnik.vogel.de/ki-made-in-europe-senkt-energieverbrauch-in-der-robotik-um-25-prozent-a-82f24808d99deedab9b1ce337e67824d/ abgerufen am 20. Oktober 2025








